Hauptansetzung
Fürstenberg, Dietrich Caspar von
Standeserhöhung
Fürstenberg, Dietrich Caspar Reichsfreiherr von
26. 4. 1660
Namensvariante
Fürstenberg, Dietrich Kaspar von
männlich
6. 3. 1615
Königstein im Taunus
21. 9. 1675
Mainz
Mainz (Dom, Kapelle des hl. Johannes' des Täufers)
Fürstenberg, Dietrich Caspar von — Geb. Königstein im Taunus 6. 3. 1615, gest. Mainz 21. 9. 1675. — 1624 Erwerb einer Mainzer Dompräbende im Erbgang, 1631 Aufnahme eines Studiums in Köln, Unterricht im Zeichnen u. Malen, seit 1638 in Mainz, 1640 im Gefolge des päpstlichen Kardinallegaten Reise nach Rom, findet Aufnahme bei Kardinal Francesco Barberini. 1641 in Florenz, entwickelt eine "Kunst mit dem Ultramarin", von der er sich großen Gewinn erhofft, lebt über seine Verhältnisse, macht Schulden, die von der Familie beglichen werden müssen. Ende 1643 verlässt er Italien, reist nach Böhmen, um Kriegsdienste anzunehmen. 1644 vom Vater erzwungene Rückkehr nach Mainz, im Herbst Flucht vor den Franzosen im Gefolge des Kurfürsten nach Oberlahnstein. 1647 gescheitertes Komplott gegen die französische Besatzung in Mainz, Flucht ins Feldlager Erzherzog Leopold Wilhelms von Österreich, Generalgouverneurs der Spanischen Niederlande, der ihm ein Obristenpatent ausstellt. Errichtung eines Dragonerregiments, 1648 involviert in Leopold Wilhelms Niederlage bei Lens, Leben in großem Stil in Brüssel, das er 1650 auf der Flucht vor seinen Gläubigern heimlich verlässt. Weiteres Leben in Mainz oder Speyer, Betätigung als Portraitmaler u. einer der erste Schabkünstler (Mezzotintostich). Begegnung mit Johann Joachim Becher, mit dem er technische Experimente durchführt (u. a. Stahlfabrikation), Projekt einer Gesellschaft zur Verwertung von Erfindungen. Alchimistische Versuche. 1673 Wahl zum Mainzer Dompropst, dem höchsten Würdenträger nach dem Kurfürsten. Dennoch weitere Schulden. Nach dem Tod Kurfürst Lothar Friedrichs 1675 gescheiterter Versuch, sich zu dessen Nachfolger wählen zu lassen. Endgültige Zerrüttung der Vermögenslage durch die "Zuwendungen" an das Mainzer Domkapitel.
Domherr in Mainz
1624
Dompropst in Mainz
1673 (5. 4.)
Klocke, Friedrich von [u. a.]: Fürstenbergsche Geschichte. Bd 1-4. Münster in Westf.: Aschendorff, 1939-1979
Bd 3, S. 96-106
Helmut Lahrkamp: Dietrich Caspar von Fürstenberg, Domherr, Maler, Alchimist, in: Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde, 43, 1965, S. 227-260
Hueck, Walter von: Adelslexikon. Bd 1-18. Limburg a. d. Lahn: Starke, 1972-2012
Bd 3, S. 420