In der Textstelle wird ein "Mr La Fontaine avec sa viole" erwähnt. Bei "viole" handelt es sich um die Bezeichnung für Instrumente der Gambenfamilie wie beispielsweise dessus de viole (Diskantgambe) oder basse de viole (Bassgambe). Als Instrument der Gambenfamilie für rein solistische Musik ist in erster Linie die Bassgambe üblich, Diskantgamben oder Alt- und Tenorgamben werden in der französischen Musik der Zeit praktisch ausschließlich im Ensemble verwendet. Gesucht ist somit ein "joueur de basse de viole" oder "joueur de viole".

In den Unterlagen des französichen Hofs sind in der Zeit von etwa 1660 bis 1720 mehrere Mitglieder einer Familie "de la Fontaine" als Musiker in verschiedenen Ensembles belegt. Mit Charles de la Fontaine, der in Dokumenten aus den 1660er- und 1670er-Jahren aufgeführt ist, findet sich ein Instrumentalist, der unter anderem als Gambist in Erscheinung tritt.

Ein Beleg dafür, dass Charles de La Fontaine und nicht etwa ein verwandter oder auch nicht verwandter Musiker gleichen Nachnamens gemeint ist, liegt nicht vor.

Literatur:

Marcelle Benoit, Musiques de Cour 1661-1733: Chapelle - Chambre - Ecurie, Paris 1971.

Marcelle Benoit, Versailles et les Musiciens du Roi 1661-1733: Étude Institutionelle et Sociale, Paris 1971.

Yolande de Brossard und Erik Kocevar, Etats de la France (1644-1789). La musique: les institutions et les hommes. Recherches sur la musique française Classique, 30, 1999-2000.

Anthea Smith, Charpentier’s Music at Court: The Singers and Instrumentalists of the Chapelle Royale, 1663-1683 and Beyond, in: Shirley Thompson (Hrsg.): New Perspectives on Marc-Antoine Charpentier, 2016, S. 133-159.

Bände des L’état de la France.