Mathilde, 3. Gemahlin Alberto Azzos II. (?) (nach 1074)
Grunddaten
Person
Nein


Mathilde (laut Gabotto aleramidischer Abstammung) wird – offenbar aufgrund ihrer Verbindung mit dem Otbertiner adalbertinischer Abstammung Guido I. – seit dem Register von I, 4 als "Mathilde von Pallavicini" bezeichnet; das findet in den Quellen keinen Rückhalt und steht auch nicht in den Texten von Leibniz bzw. denen seiner Korrespondenten. Der Spitzenahn der Pallavicini war ein Markgraf Oberto III. aus der Familie der Otbertiner adalbertinischen Zweigs, jüngere Linie; Guido I., dessen Neffe, gehörte der älteren Linie an und hatte selbst keine männlichen Nachkommen. Vgl. Gabotto (s. u.), S. 173-177.

Die Frage, ob Mathilde tatsächlich Gemahlin Alberto Azzos II. war (so Ludovico Antonio Muratori: Delle Antichità Estensi ed Italiane, P. 1, 1717, S. 22 f. und 233 f., akzeptiert von Harry Breßlau: Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Konrad II., Bd 1, Leipzig 1879, S. 422), bezieht sich auf die Identifizierung des von unserer Quelle: Gregor VII.: Registrum I, 57; II, 35. 36 (MGH Rpistolae selectae in usum scholarum, II, 1), genannten "marchio Azo" mit unserem Alberto Azzo II. Das wird schon von Leibniz bezweifelt (I, 4, S. 562; vgl. auch ebd., S. 215). Gabotto (s. u.), S. 184, Anm. 3, nimmt an, dass es einen gleichnamigen Sohn Alberto Azzos II. aus dessen zweiter Ehe gegeben habe, der Dizionario biografico s. v. Alberto Azzo umgeht das Problem, indem er über eine 3. Ehe Alberto Azzos II. nichts verlauten lässt.

Zur Verwechslung unserer Mathilde mit Mathilde von Tuscien seit dem 15. Jahrhundert vgl. das Material bei Elke Goez: Welf V. und Mathilde von Canossa, in: Dieter Richard Bauer; Matthias Becher [Hrsgg.]: Welf IV. – Schlüsselfigur einer Wendezeit. Regionale und europäische Perspektiven, München: Beck, 2004, S. 360-381, hier S. 380.

Namen
Hauptansetzung
Mathilde, 3. Gemahlin Alberto Azzos II. (?)

um 1073/ 74
Lebensdaten
weiblich



nach 1074


Fundstellen
I | 4
215. 536. 562. 571. 574.
I | 6
365. 440.
I | 27
Nachweise
Hlawitschka, Eduard: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk. Bd 1-3. Hannover [Bd 3: Wiesbaden] 2006-2013

Bd 2, S. 106 f.

Ferdinando Gabotto: I Marchesi Obertenghi (conti di Tortona) fino alla Pace di Luni, in: Ders.: Per la storia di Tortona nella età del comune, Torino 1922, S. 149-190, hier S. 163, 184, Anm. 3
Beziehungen